Hingesehen: Geschichten, die das Leben schreibt

Stellt euch vor: Ihr kocht euch gerade gemütlich nen paar Buletten, da steht auf einmal eine Frau ohne Vorwarnung in eurer Küche. Die Dame ist nicht allein, sondern hat auch noch einen gruseligen alten Mann mitgebracht. Wie wäre eure Reaktion? Ich würde jedenfalls unauffällig nach meinem Handy greifen (soweit ich nicht aus Notwehr zum Küchenmesser gegriffen hätte) und versuchen die Jungs in grün (bzw. blau) zu alamieren. Ein Umdenken würde bei mir erst einsetzen, wenn die beiden mir auf einmal etwas von Kochbüchern erzählten. Ich würde gleich in der Klapse anrufen.

Zum Glück bin ich nicht Kunde bei Weltbild. Da scheint diese aus dem Leben gegriffene Situation die Normalität sein. Das jedenfalls suggeriert mir die aktuelle Werbung, die dem Begriff "hölzern" eine mahagonieske Dimension abgewinnt.

Was wollen Unternehmen und Werbeagentur mir damit sagen? Das Weltbild-Vertreter Meister des Schlüsselknackens sind? Das Unsympath Alfons Schuhbeck so arm ist, dass er selber seine Schinken (und ich spreche von Büchern) verticken muss? Oder das weder Budget noch gute Ideen für Werbung da war, aber man sie trotzdem einfach mal gemacht hat. Schließlich gibt es 40 Prozent Rabatt.

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Als Digital Native (will sagen: hat seit frühester Kindheit tagtäglich mit Medien zu tun) bewegt sich der Tsuji heutzutage in dem Spannungsfeld aus Anspruch und akuter Verdummungsgefahr. Hier tut er seiner Meinung, über die neuesten Entwicklungen in den Leitmedien kund und versucht schrottig von töfte zu trennen.
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