Random Babbelei: Playstation3-Werbung scheidet die Geister

Ich bin ja durchaus ein PS3-Fanboy (Tod der Xbox!), ich verstehe diese Anzeige aus Südamerika trotz dessen nicht.
Was sehen wir denn? In einem ziemlich altmodisch wirkenden Krankenhaus überwachen zwei Krankenschwestern aus einem Marylin-Manson-Video eine Blutranfusion zwischen einem Gamer und einem Nazi-General. Der Nazi ist wahrscheinlich (die Wüsenuniform lässt drauf schließen) Erwin Rommel, der gemeinhin als einer der "besseren" seiner Zunft angesehen wird. Für eine Führungskraft im Dritten Reich hat er sich ja wohl ganz anständig benommen.

Trotzdem vermute ich, dass viele Leute das a) nicht erkennen und b) die Aussage der Werbung nicht verstehen werden. Ich check's nämlich selber nicht...

[via engagdet.com]

UPDATE:
Auf Anregung von Lesern habe ich die Headline geändert, um Sony keine Sympathien mit Nazis zu unterstellen, denn die gibt es natürlich nicht. Skandalträchtig finde ich die Werbung übrigens keineswegs. Unter künstlerischen und handwerklichen Gesichtspunkten finde ich sie sogar sehr gelungen, die Botschaft scheint mir nur etwas verkopft.

Random Babbelei: Politik in des Tsujis Mikrokosmos

Jetzt wird es doch einmal politisch hier, denn irgendwie hat mich das Wahlergebnis doch echt getroffen, weil es so konträr zu meiner eigenen Stimme ging. Ich stehe ja auch nicht alleine da, die gute Nina denkt sogar schon ans Auswandern. Kurz zu aktuellen Themen aus meiner Sicht:


Wirtschaft:
Viele Leute mögen aufatmen, die Krise ist ja schließlich vorbei und diese kryptischen Wirtschaftszahlen, von denen niemand weiß, was sie bedeuten und wo sie herkommen, steigen wieder. Allerdings gibt es auch Vorhersagen, dass uns die Effekte der Krise erst nächstes Jahr mit voller Wucht treffen werden. Ich denke auch, dass die Arbeitslosigkeit steigen wird, nicht alle Kurzarbeiter werden wieder in ihr ursprüngliches Arbeitsverhältnis wechseln können. Und in so einer Phase fallen dann gestern bei der Elefantenrunde Stichworte wie "Steuersenkungen", weil sie so schön klingen. Verdammte Axt, für antizyklische Wirtschaftspolitik ist es langsam zu spät, ich kann mit den derzeitigen Steuern gut leben, fangt nur was Ordentliches an mit der Kohle!

Soziales:
Zum Beispiel die Schulen sollte man fördern. Erst neulich habe ich in der Zeit gelesen und auch aus meinem eigenen Umfeld gehört, unter welchen katastrophalen Bedingungen Lehrer arbeiten müssen. Unser Bildungssystem muss modernisiert werden und damit meine ich keine grundsätzlichen Strukturdebatten, ob das 12-Jahre-Abi nun toll ist oder nicht. Zunächst muss diese furchtbare Amtsstruktur angegangen werden, die furchtbar lange Dienstwege erfordert und zig Freigaben, bis einmal Mittel locker gemacht werden. Eine Schule ist im Endeffekt eine Serviceeinrichtung (Dienstleistung Bildung), als solche sollte sie auch organisiert werden.

Mediengedöns:
Und um doch noch einmal auf das Thema Medien und damit das Sujet dieses Blogs zurückzukommen: Ich konnte sie wegen ihrer thematischen Beschränkheit nicht wählen, aber sympathisiere trotzdem mit der Piratenpartei. Das Internet ist nun einmal ein großer Teil meines täglichen Lebens, es schwirren viele Daten von mir herum und ich nutze viele Anwendungen, von denen ich hoffe, dass sie nicht illegal sind (von Tauschbörsen und solchem Schnickschnack lasse ich als überzeugter CD-/DVD-Sammler aber die Finger). Deswegen will ich sinnvolle Gesetze, die das Online- genauso gut regeln wie das Offline-Leben.

Und für alle, die es immer noch nicht verstanden haben: Videospiele, in denen auch mal geballtert wird und auch mal Blut fließt, machen keinen normaldenkenden Menschen aggressiv. Wie das bei Verrückten ist, weiß ich leider nicht. aber auch da wird das nur ein Faktor unter vielen sein. Der Knacks im Kopf entsteht anders. Also liebe Regierung, hört doch bitte auf eine spannende und innovative Kunstform wie Spiele zu bekämpfen und kümmert lieber darum, die wirkliche Ursache zu finden.

Fazit:
Ich glaube, ich habe den Grund meiner Frustration über die Wahl gefunden. Die Regierungsparteien werden garantiert keinen meiner Wünsche erhören...
UPDATE:
Grad lese ich noch auf SPON: Die FDP drängt auf ihre Steuersenkungen, Finanzexperte Solms hält das für "finanzierbar". Alter, ihr sollt nicht die Steuersenkungen finanzieren, sondern mit den Steuern etwas Sinnvolles finanzieren!

Random Babbelei: Den Tsuji nervt das Wahlergebnis

Mehr sag ich aber nicht dazu, schließlich ist das ist kein poltischer Blog. Hier geht es um den Schwachsinn in den Medien! Hm...

Vielleicht sollte ich doch Politik ins Portfolio aufnehmen.

Random Babbelei: Chapeau Rammstein!

Mittlerweile haben es wohl alle mitbekommen: Im neuen Rammstein-Video "Pussy" gibt es Sexszenen. Und wir reden hier nicht von GZSZ-Geschmuse, sondern von einem richtigen Hardcore-Porno mit allem drum und dran, von vorne bis (/und) hinten, Hauptdarsteller sind neben professionellen Genredarstellerinnen die Band selbst. Das ganze ist so krass, dass man es sich nur auf einer Pornoseite (Link nur auf eigene Gefahr anklicken) anschauen kann. Ein handfester Skandal natürlich, das Geschrei ist groß, die Aufmerksamkeit auch (mehrere Millionen haben sich das Video schon angesehen). Doch alles was ich sagen kann: Respekt für die Band.

Warum ich das Video nicht als schlimm empfinde? Nun, wir haben es hier offensichtlich mit einem Glanzstück der PR zu tun, meinem eigenen Berufsfeld. Rammstein, die für mich langsam ein wenig Weg vom Fenster waren. Mehr als aufgewärmte olle Kamellen gab's da nicht mehr. Und jetzt mit einem Schlag sind sie wieder in den Fokus der Medien gerückt, obwohl es eigentlich keinen Skandal gibt.

Schaut man sich mit halbwegs wachen Augen das Video an und lässt sich nicht von all den primären und sekundären Geschlechtsteilen ablenken, fällt einem schnell auf, dass manche Szenen merkwürdig gefilmt sind. So sieht man selten die Gesichter der Bandmitglieder und den sexuellen Akt gleichzeitig im Bild und wenn, dann nur ganz kurz und aus einem Frontalwinkel. Außerdem wirkt insbesondere bei Sänger Till der Körperbau doch etwas zu muskulös (ganz davon abgesehen, dass Keyboarder Flake hier Titten hat). Was sagt uns das? Natürlich hatte keiner der Burschen Sex mit einer der Pornodarstellerinnen, so krass drauf sind die alle nun auch wieder nicht. Hier hat natürlich Freund Computer nachgeholfen. Wie gesagt, kein wirklicher Skandal also, denn Hardcore-Szenen haben schon viele andere Bands in ihren Videos benutzt.

Hört man sich dann noch den Text an, wird Rammsteins wahre Intention klar. Sie kritisieren Deutschlands angebliche Offenheit mit Sex, die sich dadurch ausdrückt, dass wir immer und überall in der Glotze nackte Menschen anglotzen können. Darin liegt aber das Problem, anstatt einfach mal rauszugehen und jemanden kennenzulernen, denn dafür wäre er viel zu verklemmt, schaut sich der deutsche Mann viel lieber Pornos im Internet an oder fährt in den Puff. Rammstein halten mal wieder der Gesellschaft den Spiegel vor und fast keiner versteht es. Allein das zeigt, dass auch ihre oft plakativen Provokationen ihre Daseinsberechtigung haben.

Hingesehen: Harald Schmidt


Konzept:
"Jede Show [beginnt] mit Schmidts 5- bis 10-minütigem Monolog, einem Stand-Up-Teil, worin er in zynischer Manier auf Hintergründe zum aktuellen Tagesgeschehen einging. [...] Nach exklusiver Ansage seiner Band [nimmt] Schmidt an seinem Schreibtisch Platz und moderierte von dort aus weiter. Bis zum Talk mit geladenen Gästen im letzten Drittel der Show [sorgt] der Mittelteil mit diversen Einspielern, Show-Einlagen und Studio-Aktionen für bunte Abwechslung."
Wikipedia über die "Harald Schmidt Show", die bis 2003 auf Sat.1 lief

Was war gut?
Wie man also sieht, Dirty Harry ist back to the roots gegangen. Muss ja nicht schlecht sein, schließlich gab es zu Sat.1-Zeiten unzählige geniale Sendungen. Anstatt großer Innovationen ist es, besonders nach dem Debakel mit Oli Pocher (wird demnächst mit seiner eigenen Latenight-Show untergehen), vielleicht der richtige Weg sich wieder auf alte Stärken zu besinnen. Zu alledem kam es hinter den Kulissen zu allerlei Neu- und Wiederbesetzungen. Beispielsweise ist Ralf Kabelka wieder als Redaktionsleiter an Bord, den viele noch in seiner Rolle als fiktiver Wahlkandidat Dr. Udo Brömme kennen. Und das lange bevor Hape Kerkeling überhaupt auf die Idee kam "Schatzelein" zu sagen. Als Korrespondentin ist auch Katrin Bauerfeind (ehemalige Ehrensenf-Moderatorien) am Start, was mehr als vielversprechend ist.

Was war schlecht?
Weder die neuen, noch die neuen alten Impulse scheinen aber etwas geholfen zu haben. Schmidt wirkte die gesamte Show lang müde und so, als ob er keinen Bock habe. Über die Hälfte der Gags ging bestimmt in die Hose, aber den Meister schien das nicht weiter zu stören. Vor allem in seiner Rolle als Lothar Scholl-Latur (fiktiver Revoluzzer-Bruder von Peter) gelang es ihm weder zynische Spitzen zu setzen, noch einen platten Lacher zu provozieren. Wenn der Moderator es noch nicht einmal versucht, wie soll dabei eine unterhaltsame Sendung entstehen?

Ergo?
Wenn man lustige, medienkritische Untersuchung sehen will, sollte man sich weiter an Jon Stewart halten. Im deutschen Fernsehen scheint es so etwas nicht mehr zu geben.

Foto: (c) ARD/Klaus Görgen

Zugehört: Heavy Metal Mania (295-291)

Platz 295: Dimmu Borgir - Enthrone Darkness Triumphant
In meiner Zeit als Musikkritiker sind mir die lustigen norwegischen Pandabären von Dimmu Borgir schon des Öfteren untergekommen. Ein ums andere Mal musste ich feststellen: Black Metal ist einfach nicht meine Baustelle. Wahrscheinlich bibeltreue Christen, die ob der CD-Absätze so tun als seien sie die Obersatanisten, sinnloses Schlagzeuggedresche und das seltsame Krächzen des Sängers Shagrath (ach ja, blöde Künstlernamen haben die auch noch) haben mich nie angesprochen. Umso überraschter war ich, als sich dieses zweite Album der Jungs als kompetente Ohrwurmmaschine mit so ziemlich allem, was ein Metalalbum braucht, entpuppte. Meine Freundin leidet, mir gefällt's.

Platz 294: Stratovarius - Visions
Die Finnen von Stratovarius sind so etwas wie die Britney Spears des Metals, waren sie doch Stammgast in der (skandinavischen) Boulevardpresse. Und das nicht wegen ihrer Musik, sondern wegen der Kapriolen ihrer Mitglieder. Besonders Gitarrist Timo Tolkki hat diverse lustige Aktionen gebracht, die hier den Rahmen sprengen würden. Immerhin hat er es mittlerweile geschafft, sich selbst aus einer Band zu kicken, in der er der Chef war. Respekt. Um aber auf das Thema zurück zu kommen (nämlich Musik): Stratovarius machen fröhliche Singalong-Musik mit sinnfreien Texten und einem mäßig guten Sänger. Da sind ein, zwei Lieder dabei, die hängen bleiben, der Rest doublebasst sich dann etwas unscheinbar durch die Landschaft. Geht in Ordnung.

Platz 293: Lillian Axe - Love + War
Warum manche Bands den ihnen zustehenden Durchbruch nie geschafft haben, ist manchma einfach nicht nachzuvollziehen. Beispiel Lillian Axe, die wirklich alles hatten, was man für einen kometenhaften Aufstieg in den Achtzigern gebraucht hat: Ca. 10 Hektoliter Haarspray in der Frise, albernes Gepose und tuntige Klamotten. Aber mehr noch, sie konnten sogar richtig gute Rocksongs schreiben! Auch durch das doch sehr geschmackvolle Cover hat es "Love + War" geschafft, zu meiner meistgeliebtesten Hair Metal Scheibe zu werden.

Platz 292: Hammerfall - Glory To The Brave
Mitte der Neunziger Jahre lag traditioneller Heavy Metal ziemlich am Boden, allgemein wird es Hammerfall mit ihrem Debütalbum angerechnet, dass sich das zumindest verkaufstechnisch wieder geändert hat. Warum ist mir allerdings schleierhaft. Die Jungs in ihren Blechdosen-Outfits machen eigentlich nicht viel mehr als altbekannte Songmuster mit akzeptablen Musikern und einem unterdurchschnittlichen Sänger inkl. lustigem schwedischen Akzent zu beackern. Um es kurz zu machen: Klingen wie Stratovarius, nur schlechter.

Platz 291: Carcass - Necroticism | Descanting The Insalubrious
Erhabene Melodiebögen, ausgefeilte orchestrale Arrangements und traumhaft schöne Balladen, all das gibt es auf diesem Album NICHT. Was soll man auch von einer Band erwarten, deren Name "Kadaver" bedeutet? Stattdessen regiert knallharter Death Metal bzw. Grindcore (hab den Unterschied nie verstanden). Das ist technisch alles auf gutem Niveau und groovt auch nett vor sich hin, nur klingt für meine Ohren größtenteils alles gleich. Witzig sind allerdings die unglaublig widerwärtigen Texte (es geht eigentlich um all das, was der Bandname andeutet) und die bedeutungsschwangeren Sprechpassagen zwischen den Songs. Spooky ;-)

Bonusvideo:

Hingesehen: Granaten wie wir

Konzept:
Max Giermann, bekannt aus der ProSieben-Parodieshow "Switch Reloaded" schlüpft jede Woche in eine andere Rolle (zum Start war es Johann Lafer) und stellt sich einem Livepublikum. Jede Ausgabe sind dann auch noch ein prominenter Gast (diesmal Detlev Soost, der anscheinend irgendwo in den ProSieben-Studios wohnen muss) und ein musikalischer Act. Dazwischen werden noch jede Menge kurze Sketche gezeigt.

Was war gut?
Also erst einmal muss ich eine Lanze für den Giermann brechen: Der Typ ist einfach ein begnadeter Imitator und Comedian. Sein Timing stimmt meistens und jede Bewegung der prominenten Vorlagen weiß er perfekt zu kopieren. Bei "Switch" gehören seine Auftritte zu den ganz großen Highlights.

Was war schlecht?
Leider verfliegt die Wirkung etwas, wenn die Figuren aus dem Kontext ihrer Originalsendungen herausgenommen werden und die Imitation somit unnötig aufgebläht werden. Da schleichen sich natürlich immer mehr Wiederholungen ein. Auch das Aufeinandertreffen mit realen Gästen war eher leidlich witzig.

Ergo?
Nichtsdestotrotz: Die Sketche waren ganz lustig, Giermann ist cool, kann man sich durchaus mal wieder ansehen.

Bild: (c) ProSieben / P. Boettcher

Hingesehen: District 9

Südafrika / Neuseeland / USA 2009 | Regie: Neill Blomkamp | Darsteller: Sharlto Copley als Wikus van de Merwe, Jason Cope als Christopher Johnson, David James als Colonel Koobus Venter, Vanessa Haywood als Tania van de Merwe

Story:

Im Jahr 1982 taucht ein riesiges Raumschiff über Johannisburg (für die Unwissenden: das liegt in Südafrika, genau, Fußball-WM und so...) auf. An Bord sind jedoch nicht die üblichen Invasoren bzw. gütigen Heilsbringer, sondern arme intergalaktische Schweine (respektive Insektoiden) denen es so dreckig geht, dass sie sich von den Menschen in eine Art Konzentrationslager stecken lassen. Yep, der namensgebende District 9. Die miesen Umstände unter denen die Aliens leben und die grundsätzliche Böswilligkeit des Menschen führen schnell zu Unruhen, was der privaten Sicherheitsorganisation MNU wunderbare Argumente liefert, die so genannten "Shrimps" umzusiedeln. Dass sie dabei noch deren Waffentechnologie abgreifen können ist natürlich ein feiner Nebeneffekt.

Wikus van de Merwe wird beauftragt die Aktion zu leiten, neben einigen kleineren Komplikationen (einige Menschen und Aliens kratzen ab) läuft eigentlich alles wie geschmiert, bis er auf den cleveren Shrimp Christopher Johnson (ich hätte den Aliens witzigere Namen geben) trifft. Der braut gerade ein Gebräu zusammen, dass ihn und seinen Sohn endlich von der Erde bringen soll. Blöd nur, dass Tumpfnuss Wikus das Zeug in die Finger bekommt und sich aufgrund seiner Trotteligkeit das Zeug in die Fresse spritzt. Schnell muss er eine gar schauerliche Wirkung feststellen, er verwandelt sich in einen Alien! Damit wird er zum heißbegehrten Objekt für seinen Arbeitgeber, der ihn fortan erbarmungslos jagt. Seine einzige Rettung: Ausgerechnet die Aliens.

Was war gut?
Also ich fand, dass die Idee gut klang. Einen Apartheids-Film zu drehen, der den Rassenkonflikt zwischen Schwarzen und Weißen auf Aliens und Menschen überträgt, klang clever. Ist es anfangs auch. Alles zu Anfang in einem dokumentarischen Stil gehalten, der ein wenig an Stromberg bzw. The Office erinnert. Der trottelige Protagonist, peinliche Situationen, usw. Wunderbar fügen sich dabei die Effekte in das Geschehen ein, da sie die Szenen ergänzen anstatt zu überstrahlen.

Was war schlecht?
Die Charakterisierung der Aliens ist dabei seltsam. Warum sollte ich Mitleid mit ihnen haben, wenn alle tumbe, dreckfressende Idioten sind, die nicht fähig waren, mit überlegen Waffen die bösen Menschen zu überwältigen. Nur Christopher Johnson und sein Sohn sind sympathisch, es wird aber an keiner Stelle im Film angedeutet, dass ihre Rassengenossen mit ähnlicher Intelligenz gesegnet sind. Also ganz ehrlich, ein Volk, dass die Galaxie bereist, sollte merken, wenn sie verarscht werden.

Ja klar, das Ganze ist als Dokumentarfilm angelegt, also von den fiktiven Machern verfälscht. Trotzdem: Besonders ab der Halbzeit wird dieser Stil zumeist abgelegt, Actionkracher-Einerlei im Bourne-Wackel-Stil folgt. Ab hier geht's dann noch mehr bergab. Splattereffekte und viele Explosionen lenken völlig von der Handlung ab, Wikus nervt mit seinem Egoismus, Logikfehler reiht sich an Logikfehler. Ehrlich, wenn alle davon sprechen, hier einen "intelligenten Actionfilm" zu haben, warum ist dann das Drehbuch so blöd?

Die Botschaft gerät sowieso ins Hintertreppchen. Am Ende lässt es sich in meinen Augen so zusammenfassen: Die Aliens sind blöd, die Menschen einfach nur Wichser. Wenn ein Wichser jemand Blöden ausnutzt ist das scheiße. Die hochmoralische Botschaft gegen Rassismus muss ich wohl noch mit der Lupe suchen.

Ergo?
Regisseur Blomkamp hat versucht intelligente Handlung, Splatterfilm und Humor miteinander zu verbinden. Herausgekommen ist Film, der einen faden Geschmack wie nach einer Dose Katzenfutter hinterlässt.

Bild: (c) TriStar Pictures