Random Babbelei: Die Seelenretter (2) - Metalfan Holger

Nachdem ich mich über das Grundkonzept des Buchs "Rock im Sarg" im ersten Teil genug ausgelassen habe, komme ich jetzt zu meinem absoluten Lieblingskapitel: Dem Erfahrungsbericht eines geläuterten Metalfans, der im zarten Alter von 13 in Kontakt mit der verwerflichen Rockmusik kam. Aber erteilen wir ihm doch kurz selbst das Wort.
"Mein Lieblingssound war melodischer Speed Metal [...]. Hier ein paar Namen meiner damaligen Götter: AC/DC, Black Sabbath, Bon Jovi, Blind Guardian, Deep Purple, Demon, Gamma Ray, Guns'n'Roses [sic], [...], Manowar, Metallica, Megadeth, Mercyfull [sic] Fate [...]"
Ui, der Holger war ja ganz ein böser. Diese Speed Metal-Band Bon Jovi ist ja sogar mir zu hart!
"Äußerlich war ich eigentlch nicht der typische Heavy-Metal-Freak. Aber der äußere Schein trügte; innerlich war ich vollständig mit der Musik verbunden. [...] Und ab und zu bin ich auch auf Konzerte gefahren. [...] Nach so einem Hochleistungs-Hüpfmarathon war ich immer klitschnass geschwitzt und durch den ekelhaften Zigarettengestank vollkommen verqualmt. Für mich als Nichtraucher war das besonders unangenehm."
Fassen wir zusammen: Er sah eigentlich ganz normal aus und war Nichtraucher. Das größte Problem an Rockkonzerten ist, dass man danach nach Kippen riecht. Oh mein Gott, zum Glück ist er raus aus diesem Milieu!
"Neben der Musik habe ich viele andere Dinge ausprobiert, zum Teil [...] in enger Verbindung mit der Musik stehen: Judo, Yoga, Tai Chi, Tae Kwon Do, Fantasy-Rollenspiele, Fantasy-Filme, Fantasy-PC-Games."
Endlich spricht es mal jemand aus: Entspannungsgymnastik und "Der kleine Hobbit" führen geradewegs in die Hölle!
"Eine Sache ist mir im Nachhinein aufgefallen. Wie ich meine , wurde sie durch die Musik noch verstärkt oder sogar ausgelöst: eine 'sympathy for the devil', ein Interesse an der und Neugierde auf die finstere Seite der Macht [...]"
Offensichtliche Symptome der Jesusliebe scheinen im Gegenzug ein unkonventioneller Satzbau und eine deutliche Englischschwäche zu sein.
"Zum Glück hat mich, bevor ich in Satans Armee ganz groß rausgekommen wäre, jemand anderes in seine Armee abgeworben. [...] Und zwar ist es Jesus Christus."
Tja, das war dann wohl auch der traurige Moment, als er sich von jemand anderem sagen ließ, welche Musik er zu hören habe. Das wahrscheinlich der Großteil der oben aufgezählten Bands selber Christen sind, ihre Texten mitnichten Satan verehren, man folglich wahrscheinlich sogar Metalfan UND Christ sein kann, das alles hat er leider nicht bedacht.

Ebensowenig wie der Tatsache, dass Jesus nichts mit den "Soulsavern" zu tun haben wollen würde.

1 Kommentare:

Flo 13. Juli 2009 um 21:55  

\m/ ^^

Schickes Theme haste übrigens.

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Als Digital Native (will sagen: hat seit frühester Kindheit tagtäglich mit Medien zu tun) bewegt sich der Tsuji heutzutage in dem Spannungsfeld aus Anspruch und akuter Verdummungsgefahr. Hier tut er seiner Meinung, über die neuesten Entwicklungen in den Leitmedien kund und versucht schrottig von töfte zu trennen.
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