Zugehört: Dream Theater - Black Clouds & Silver Linings (2)

James Labrie (Vocals), John Myung (Bass), John Petrucci (Guitars & Vocals), Mike Portnoy (Drums, Percussion & Vocals), Jordan Rudess (Keyboards & Continuum)
Produced by John Petrucci & Mike Portnoy


Endlich mal so etwas wie eine sinnvolle Special Edition. Bei Dream Theater gibt es nicht nur einen popeligen Sticker oder sonstigen Firlefanz, sondern eine komplette CD mit mehr oder minder bekannten Coversongs, auf die ich noch einmal kurz eingehen möchte.

Stargazer (Original von Rainbow)
Rainbow waren eine der ersten Supergroups der Welt, schließlich mischten hier Größen wie Ritchie Blackmore (Deep Purple) oder Ronnie James Dio (u.a. Black Sabbath) mit. Da kann Dream Theaters Version eigentlich nur verlieren. Klar, der geile Gitarrenriff kommt etwas slicker aus den Boxen und Portnoy prügelt vor allem im Intro fachmännisch auf sein Kit ein, aber LaBrie ist eben kein Dio und ein Keyboard kein Sinfonieorchester.

Tenement Funster / Flick Of The Wrist / Lily Of The Valey (Originale von Queen)
Zum Glück haben sich DT hier drei Songs für ein Medley herausgepickt, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Denn sind wir mal ehrlich: Die Klassiker kann doch kein Mensch mehr hören, spätestens seitdem sie in einem Musical verwurstet wurden. LaBrie drückt diesmal den Songs einen eigenen Stempel aus, so dass keiner Freddie vermisst (kann dessen messianische Verehrung sowieso nicht verstehen) und auch die Songs selber wurden gut in den bandeigenen Sound integriert. Daumen hoch!

Odyssey (Original von The Dixie Dregs)
Die Dixie Dregs sind nicht etwa, wie man beim Namen vermuten könnte, eine Countryband, sondern machen auch astreinen Progessive Rock mit einigen Fusion-Elementen. Rudess hat dort selbst mal die Tasten bedient. Dementsprechend hat LaBrie mal ein paar Minuten Pause, während sich seine Kollegen ordentlich austoben dürfen. Dass das DT gut zu Gesicht steht ist ja wohl keine Frage.

Take Your Fingers From My Hair (Original von Zebra)
Sicherlich der merkwürdigste Songtitel, einer Band mit einem seltsamen Namen, von der wohl hierzulande noch fast niemand etwas gehört hat. Schade eigentlich, wenn dieser Song etwas über die allgemeine Qualität aussagt, dann muss es wohl eine ziemlich töfte Combo gewesen sein. Mein Lieblingstitel auf CD 2.

Larks Tongues In Aspic Pt. 2 (Original von Kings Crimson)
Okay, okay, ich korrigiere mich: Der Songtitel ist doch noch merkwürdiger. Noch ein Instrumental, LaBrie darf also wieder etwas in den Garten. Sehr atmosphärisch, sehr schöner Spannungsaufbau, sehr ausgefeilte Gitarrenarbeit, trotzdem: Der letzte Funke will bei mir einfach nicht überspringen, diese sich ständig wiederholende Melodie nervt dann doch irgendwann...

To Tame A Land (Original von Iron Maiden)
Sorry LaBrie, aber gegen Bruce Dickinson verlierst du leider. Der Rest kann dagegen voll überzeugen, interessant finde ich vor allem die neu hinzugekommenen indischen Klänge. Kompetente, wenn auch nicht überragende Version des Maiden-Klassikers.

Bild: (c) Roadrunner Records

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Als Digital Native (will sagen: hat seit frühester Kindheit tagtäglich mit Medien zu tun) bewegt sich der Tsuji heutzutage in dem Spannungsfeld aus Anspruch und akuter Verdummungsgefahr. Hier tut er seiner Meinung, über die neuesten Entwicklungen in den Leitmedien kund und versucht schrottig von töfte zu trennen.
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