Fertiggelesen: Mordshunger

Autor: Frank Schätzing


Story:
Inka von Barneck, stinkreich und supersexy wird brutal ermordet in einer ihrer Wohnungen in der Kölner Innenstadt gefunden. Auf den Fall angesetzt wird ein Kommissar mit dem Allerweltsnamen Romanus Cüpper, der neben einer grandiosen Spürnase auch mit einem erlesenen Gaumen ausgestattet ist. Er merkt schnell, dass etwas an dem Fall nicht stimmt. Schnell treten mehrere Akteure mit auf den Plan, als da wären: ein Ehemann (Beziehung besteht nur noch auf dem Papier), jemand ihm sehr ähnlichen, die geile Tochter der Toten, die geile Assistentin des Ehemanns und irgendwie sogar noch die Mafia. Zusammen mit seinem Partner Rabenhorst (und etwas Unterstützung von dessen gewöhnungsbedürftiger Mutter) macht sich Cüpper daran, dieses Gewirr zu entwirren (eloquent, ne?).

Was war gut?
Wir alle haben ja "Der Schwarm" gelesen und wissen, zu den blumigsten Autoren gehört Schätzing nicht gerade. Auch sein Debüt "Mordshunger" besticht mehr durch die Schlichtheit der Sprache, wobei hier die gewisse Ironie oft überzeugen kann. Das Ermittlerduo hat einen recht zynischen Blick auf die Welt und gibt diesem auch oft Laut. Jede Seite macht so wirklich Spaß zu lesen, das Umblättern fällt einem niemals schwer. Zum Glück bleibt auch die Spannung konstant...

Was war schlecht?
...und das obwohl die Schlusswendung und somit der wahre Täter für den aufmerksamen Leser so ungefähr 100 Seiten vor Schluss erkennbar ist. Überhaupt, die Geschichte ist mal wirklich konstruiert. Die Bösewichte sollten sich einfach abgewöhnen so komplizierte Pläne zu schmieden, dass sie vollkommen aus den Fugen geraten, wenn mal eine Kleinigkeit schief geht. Auch der viele Kölner Lokalkolorit mag nett für Ortsansässige sein, mir hat's eben einfach nix gebracht. Negativ viel mir auch die aufgesetzte Liebesgeschichte auf, in meiner Vorstellung war Cüpper ob seiner Völlerei eher dicklich und im gesetzten Alter, da wollte es nicht passen, dass sich auf einmal ein junges Ding in ihn verguckt.

Ergo?
400 unterhaltsame, leicht verdauliche (Verstanden? Mordshunger, verdaulich, haha!) Seiten

"Mordshunger" sowie sämtliche damit verbundenen Namen, Charaktere, Bilder, Logos etc. stehen unter Copyright des Goldmann Verlags

1 Kommentare:

raphael 14. Juni 2009 um 15:36  

wortwitz, ick hör dir trapsen...

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Als Digital Native (will sagen: hat seit frühester Kindheit tagtäglich mit Medien zu tun) bewegt sich der Tsuji heutzutage in dem Spannungsfeld aus Anspruch und akuter Verdummungsgefahr. Hier tut er seiner Meinung, über die neuesten Entwicklungen in den Leitmedien kund und versucht schrottig von töfte zu trennen.
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